Wir wollen uns in der Clubpost mit dem Thema Ableismus befassen, das ist eine Sache, die nicht nur behinderte, sondern jeden Menschen angeht. Dazu wollte ich einen Artikel schreiben. Das hat sich aber als schwieriger herausgestellt als gedacht. Deshalb gebe ich hier nur die Definition des Begriffes an, die die Aktion Mensch vorgenommen hat, der Artikel folgt später. 

„Werden Menschen im Alltag auf ihre körperliche, ihre psychische Behinderung oder zum Beispiel auf eine Lernschwierigkeit reduziert und ungleich behandelt, spricht man in der Fachsprache von Ableismus. Genauer bedeutet Ableismus also, dass Menschen mit Behinderung von anderen Menschen ohne Behinderung auf die Merkmale reduziert werden, in denen sie sich vom vermeintlichen Normalzustand unterscheiden. Dies können zum Beispiel sichtbare oder unsichtbare Merkmale sein, also ein Rollstuhl oder eine psychische Erkrankung. Von diesen Merkmalen wird anschließend, ohne die Person mit Behinderung zu kennen oder mit ihr zu sprechen, beispielsweise darauf geschlossen, was die Person vermeintlich kann oder nicht kann oder wie sich die Person fühlt – und entsprechend wird sie behandelt. Diese Ungleichbehandlung ist eine Art von Diskriminierung.“ (…) 

„Der Ausdruck Ableismus ist die Übersetzung des englischen Ausdrucks ‚ableism‘ Dieser setzt sich zusammen aus ‚to be able‘, das heißt so viel wie ‚fähig sein‘ und der Endung ‚-ism‘, im deutschen ‚-ismus‘. Die Endung ‚-ismus‘ findet man in vielen Wörtern wieder, die eine grundlegende Haltung zu etwas zeigen, zum Beispiel Rassismus. Bei Rassismus denkt man, dass ein Mensch mehr oder weniger wert ist, weil sie oder er aus einem bestimmten Land kommt oder eine andere Hautfarbe hat. Beim Ableismus ist es ähnlich. Wenn jemand ableistisch handelt, schließt er oder sie von der Behinderung eines Menschen direkt auf seine geistigen oder körperlichen Fähigkeiten, ohne die Person dazu gefragt zu haben oder genaueres darüber zu wissen. Laut Duden handelt es sich dann um eine Abwertung dieses Menschen. Die deutsche Übersetzung Ableismus sprichst du übrigens wie im Englischen aus, also: Äi-be-lis-mus.“ (…) 

„Ursprünglich stammt der Begriff Ableismus aus einer Behindertenbewegung in den 80er Jahren für die Rechte von Menschen mit Behinderung in den USA, dem Disability Righvement. Aktuell ist der Begriff im alltäglichen Gebrauch nur wenig verbreitet.“ 

Von der EUTB wird folgende Definition angeboten. 

„Ableismus ist das Fachwort für die ungerechtfertigte Ungleichbehandlung (‚Diskriminierung‘) wegen einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung oder aufgrund von Lernschwierigkeiten. Es ist also ‚Ableismus‘, wenn ein Mensch wegen einer bestimmten, oft äußerlich wahrnehmbaren Eigenschaft oder einer Fähigkeit – seinem ‚Behindertsein‘ – bewertet wird. 

Das Wort kommt aus dem Englischen und klingt ähnlich wie ‚Rassismus‘ oder ‚Sexismus‘. Das ist beabsichtigt. Es soll ja eine Form von Diskriminierung bezeichnen – so wie rassistischen oder sexistischen Denk- und Verhaltensweisen.“ (…) 

„Eine Diskriminierung kann übrigens auch eine positive Äußerung sein. Zum Beispiel, wenn Menschen mit Behinderungen beim Erledigen von ganz alltäglichen Dingen immer wieder hören, wie toll es ist, dass sie das ‚schaffen‘. Jede Person würde es als unangenehm empfinden, wenn sie beispielsweise für das Öffnen einer Tür oder Haare kämmen ‚gelobt‘ werden würde.“ 

(Quelle jeweils Google) 

Liebe Leserinnen und Leser der ‚Clubpost, wenn ihr eigene Erfahrungen mit Ableismus gemacht habt, freuen wir uns, wenn ihr darüber berichtet. Vielen Dank für eure Mitarbeit! 

Jürgen Walla