Liebe Mitglieder, liebe Freunde, 

„Mit Verlaub Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch“. Mit diesen Worten quittierte der Abgeordnete Joseph Fischer, das war noch bevor er Außenminister und Vizekanzler der Bundesrepublik wurde, den Ausschluss aus der Sitzung des Bundestages durch den Bundestagspräsidenten Richard Stücklen im Jahr 1984 wegen ungebührlichen Verhaltens. Vierzig Jahre später sind für den bayrischen Landtag verschärfte Strafen festgelegt worden, um der Verrohung der parlamentarischen Debatte Einhalt zu gebieten. 

Wobei nicht nur in den Parlamenten die Sitten rauer werden. In allen gesellschaftlichen Bereichen wird die Auseinandersetzung heftiger, zum Beispiel im Straßenverkehr. Wir leben gewissermaßen in einer SUV-Gesellschaft. Der Sports Utility Van zeichnet sich durch Größe und Robustheit aus, er ist kleineren und schwächeren Automobilen überlegen, bei einer Kollision ist der SUV-Lenker geschützt, während der Unfallgegner das Nachsehen hat – besonders wenn es sich um einen Radfahrer handelt. Aber die Radfahrer ihrerseits springen mit den Fußgängern auch ganz schön ruppig um usw. Die Gelackmeierten sind immer die Schwächsten: Fußgänger, Kinder, alte Leute, auf den Rollstuhl Angewiesene. 

Auf den Schutz der eigenen Person bedacht, empfindlich gegenüber Angriffen und Kritik, aber andere rücksichtslos niederbügeln, nicht nur im Straßenverkehr und im Internet geht es so zu. Da sagen dann Mitglieder der bayrischen Staatsregierung, dass sie sich von denen „da oben“, die den Arsch offen haben, nichts mehr gefallen lassen und sich die Demokratie zurückholen wollen. 

Es wäre viel gewonnen, wenn nicht alle immer in erster Linie um jeden Preis ihre eigenen Interessen durchsetzen wollten, sondern überlegten, wie sich ihr Verhalten auf andere auswirkt. Welche Folgen hat mein Reden und Handeln für andere? Und was bedeutet es für uns alle? Diese Frage sollte viel öfter ernsthaft gestellt werden. Nach dem Motto: „Was du nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinem andern zu“. 

Andererseits würde es nichts schaden, wenn man nicht immer auf jede Kritik höchst empfindlich reagieren würde. So wie es jene Kabarettistin gemacht hat, die sich beklagt hat, das politische Kabarett sei intolerant und links, aber selber hat sie nach links heftig ausgeteilt, durchaus auch unter der Gürtellinie. 

In dieser Clubpost befassen wir uns unter anderem damit, was Ableismus ist.  

Ein Artikel berichtet von der Journalistin Karin Friedrich, die sich im „Dritten Reich“ am Widerstand beteiligt hat. Später hat sie als Redakteurin der „Süddeutschen Zeitung“ den CBF durch Artikel sehr unterstützt. 

Natürlich bringen wir unsere regelmäßigen Rubriken wie Termine und Neues aus der Gastronomie 

Wenn ihr etwas wisst, wenn Sie etwas auf dem Herzen haben, schreiben Sie an uns, wir drucken es gerne ab. 

Der CBF besteht heuer seit 50 Jahren. Aus diesem Anlass gibt es am 27. Juni einer Veranstaltung im Kulturhaus Milbertshofen. Wenn Sie aus diesen 50 Jahren etwas Wissenswertes oder Interessantes oder Erfreuliches zu berichten haben, freuen wir uns über Ihren Beitrag. 

Alles Gute und bleibt/bleiben Sie gesund! 

Jürgen Walla