Editorial März 2025
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Liebe Mitglieder, liebe Freunde,
Während ich dieses Editorial schreibe, steht die Wahl zum Bundestag noch bevor, wenn die Clubpost erscheint, hat der Souverän entschieden. Wie die Wahl ausgeht, wissen wir nicht, man kann es sich denken, mehr oder minder. Vermutlich geht sie so aus: Merz+X, das heißt eine Koalition aus CDU/CSU und einer anderen Partei (oder mehreren) der „demokratischen Mitte“. Wie viel Prozent die rechtsextreme AFD bekommt, wissen wir nicht.
Dass die Wähler und Wählerinnen nicht immer in ihrem eigenen Interesse wählen, sondern nur in dem, was sie dafür halten, hat sich ja in den Vereinigten Staaten von Amerika gezeigt, wo der verurteilte Straftäter, Rassist und Frauenfeind Donald Trump auch von vielen Frauen, Schwarzen, Latinos und Immigranten Stimmen bekam. Er hat seinen Amoklauf schon begonnen.
Auf alle Fälle müssen wir uns auf raue Zeiten einstellen. Der Wehretat wird jedenfalls erhöht werden, gespart wird wie immer bei Bildung und im sozialen Bereich, vom Klimawandel war in diesem Wahlkampf kaum die Rede. Menschen mit Beeinträchtigungen werden es nicht leichter haben, sondern schwerer. Obwohl die Erderwärmung zunimmt, werden wir uns warm anziehen müssen.
Was bleibt uns da übrig? Unverdrossen das unsere zu tun, bei allen Schwierigkeiten weiter, wie es das Ziel des cbf ist, für behinderte Menschen und ihre Rechte einzutreten und an der Besserung ihrer Lage zu arbeiten. Martin Luther sagte angeblich, auch, wenn der Weltuntergang bevorstünde, werde er noch ein Apfelbäumchen pflanzen. Tun wir unsere Arbeit und verlieren wir nicht den Mut. Dass es den cbf gibt, kann uns diesen Mut geben.
Was bleibt uns da übrig? Unverdrossen das unsere zu tun, bei allen Schwierigkeiten weiter, wie es das Ziel des cbf ist, für behinderte Menschen und ihre Rechte einzutreten und an der Besserung ihrer Lage zu arbeiten. Martin Luther sagte angeblich, auch, wenn der Weltuntergang bevorstünde, werde er noch ein Apfelbäumchen pflanzen. Tun wir unsere Arbeit und verlieren wir nicht den Mut. Dass es den cbf gibt, kann uns diesen Mut geben.
In dieser Ausgabe finden Sie folgende Artikel:
-50-Jahre CBF Menschen, die den CBF prägten: Hildegard Kleiter
-Der Neuzugang beim CBF: Vorstellung von Ekaterina Zeiler
-Neues aus der Gastroszene: Wo bzw. wie finde ich eine coole Bar?
-Termine (Wanderung und Stammtische)
Zu guter Letzt meine Standard-Aufforderung: Wenn Sie etwas wissen, was für die Leser und Leserinnen der Clubpost wichtig oder interessant ist, oder wenn Sie Ihre Meinung äußern wollen, schreiben Sie etwas darüber für die Clubpost! Wir suchen jederzeit neue Reportagen, Fotos und spannende Beiträge. Schicken Sie einfach eine Mail an
Alles Gute, bleiben Sie gesund!
Ihr Jürgen Walla
Neues aus der Gastro-Szene: Wo bzw. wie finde ich eine coole Bar?
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Früher bekamen wir im Büro Anrufe: Wo kann ich in München barrierefrei Essen gehen und auch das WC nutzen? Diese Anrufe gibt es (fast) nicht mehr. Aber eine Bar zu finden ist leider etwas schwieriger. Erstens, weil die meisten Bars in Kellern angesiedelt oder anderweitig nicht barrierefrei sind. Und zweitens erhält man im Suchfeld der barrierefreien Gaststätten bei der Suche nach den drei Buchstaben ‚Bar‘ derzeit 637 Treffer. Der Grund ist, dass bei jedem Lokal beschrieben ist auf wieviel Zentimeter die Tische unterfahrbar sind. Man könnte zwar eine bestimmte PLZ eingeben oder einen Bezirk und dann alle Treffer anschauen, was aber nicht befriedigend ist.

Daher stelle ich diesmal drei Bars vor, die wir erst kürzlich aufgenommen haben. Im Zeitlang, das ist eine Lokalität im Bergson Kunstkraftwerk, Am Bergson Kunstkraftwerk 2. Das Bergson befindet sich in Langwied und war ein Kohlekraftwerk. Nun ist es eine coole Eventlocation ganz im Westen Münchens. Das Bergson ist öffentlich relativ gut mit der S3 Richtung Mammendorf über die Haltestelle Langwied erreichbar. Von der S-Bahn zum Lokal sind es ca. 800 m. Nicht nur die Bar ist empfehlenswert, das Kunstkraftwerk bietet auch Kunst in eine Galerie und viele verschiedene andere Veranstaltungsformate.
Ganz zentral, gleich beim Hauptbahnhof ist das Flemings Hotel München City, Bayerstr. 47, mit einer netten Bar. Die ist nicht neu, sondern schon seit Jahren dort und auch schon seit 2007 auf unserer Homepage.
Es schaut dort auch noch genauso aus wie vor knapp 20 Jahren. Wenn man eine barrierefreie Bar sucht, bieten sich die vielen Hotels in unserer Stadt und auch im Landkreis an. Im Flemings Hotel Schwabing, waren wir jahrelang mir unserem Stammtisch und dort ist auch eine barrierefreie Bar dabei. Diese Bar ist daher nicht erst kürzlich aufgenommen, aber das italienische Lokal Cucina da Nina, das auch im Hotel untergebracht ist, ist neu auf unserer Homepage.
Besonders gut gefällt mir die Bar im Hotel Cocoon Sendlinger Tor. Der Name trügt etwas, da die U-Bahnstation Goetheplatz 250 m, der Halt am Sendlinger Tor aber 400 m entfernt ist. Die Bar ist sehr gemütlich gestaltet, das Servicepersonal superfreundlich. Und es gibt sogar eine ganze Reihe gut unterfahrbarer Tische.
Text: Hanne Kamali
50-Jahre CBF - Menschen, die den CBF prägten: Hildegard Kleiter
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Schlank, agil immer elegant mit hochgesteckten dunkelblonden Haaren, fiel sie mir gleich auf, als ich 1985 beim CBF anfing. Damals trafen sich Mitglieder des CBF jeden Montagabend. Regelmäßig kamen so zwischen 20 und 30 Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. Frau Professor Kleiter, wie sie viele nannten, was sie aber gar nicht wollte, nahm rege daran teil, war sehr eloquent und ihr theatralisches Talent zeigte sich, wenn zum Schluss jemand fragte, weiß jemand einen neuen Witz. Egal ob der Witz alt oder neu war, alle lagen vor Lachen unter dem Tisch oder rutschten fast aus dem Rollstuhl. Dabei war bemerkenswert, dass sie, obwohl gebürtige Münchnerin, die Witze nicht nur auf oberbayrisch, sondern genauso gut auch im bayrischen-schwäbisch erzählen konnte. Egal ob der Witz alt oder neu war, alle lagen vor Lachen unter dem Tisch oder rutschten fast aus dem Rollstuhl.
Aufgewachsen ist sie übrigens am Schwabinger Feilitzsch Platz, heute Münchner Freiheit, in dem Haus, vor dem heute das Denkmal der Volkssängerin Bally Prell steht, die sie als Nachbarskind gut kannte. Immer konnte sie sich über die Skulptur ereifern, dass die Bally Prell doch niemals nicht eine Taille gehabt hat". Viele Jahre hat sie CBF-Weihnachtsfeiern gestaltet und es war ihr eine heilige Aufgabe. Es gelang ihr namhafte Künstler zu engagieren, Sänger/innen, die weihnachtliche Musik vortrugen, Gitarristen, Sprecherinnen und Sprecher des Bayrischen Rundfunks, die Geschichten lasen u.v.a.m..
Viele der Künstler konnte sie dazu bewegen, uns ihren Auftritt zu spenden, bei anderen übernahm sie kurzerhand die Gage, wenn sie meinte, das wäre für den CBF zu viel.
Was sie aber überhaupt nicht ertragen konnte, wenn bei den Weihnachtsfeiern irgendwelche Störungen, etwa durch Kinder, auftraten. Für meine Kollegin Gisela Herzog und mich war es ein Problem, denn unsere Kinder waren damals noch recht jung. Andererseits war gewünscht, dass wir unsere Kinder zur Weihnachtsfeier mitbrachten. Es ergab sich dann eine gute Lösung für das Problem. Die Feiern fanden damals immer in der Stiftung Pfennigparade statt und unsere Kinder liebten die Eingangshalle, da konnten sie herumrennen und auf einmal entdeckten sie die automatischen Türen, das war in den 80er Jahre noch etwas ganz seltenes, da rannten sie immer ganz begeistert durch die ,,Zaubertüren" und riefen ,,Sesam öffne dich". Ein Glück, dass kein Hausmeister in der Nähe war.
Wie Hildegard Kleiter zum CBF gekommen ist, ist auch eine bemerkenswerte Geschichte. Sie war Gymnasiallehrerin am München Kolleg, einer Einrichtung des 2. Bildungswegs, dort können erwerbstätige Menschen, das Abitur nachholen.
Zu der Zeit suchte Frau Dr. Leitner, spätere Vorsitzende des CBF, die das Begabtenabitur machen wollte, eine/n Gymnasiallehrer/in, der/die sie dabei unterstützte. Denn in das München Kolleg kam sie wegen fehlender Barrierefreiheit nicht hinein.

Frau Kleiter meldete sich und hat dann lange Zeit jeden Samstagvormittag bei Familie Leitner in der Pfennigparade unterrichtet. Daraus entstand eine innige Freundschaft von Familie Leitner mit Hildegard Kleiter. Als der CBF gegründet wurde, trat sie selbstverständlich auch bei.
Ihre letzten Lebensjahre hat sie in Bernried am Starnberger See verbracht. 2024 habe ich zufällig auf dem kleinen Friedhof in Bernried ihr Grab entdeckt. Dieses Jahr wollte ich es fotografieren, da war es leider schon verschwunden.
Text und Bild von Hildegard Kleiter:
Carola Walla
Der Neuzugang beim CBF: Ekaterina Zeiler
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Hallo zusammen,
ich möchte mich als Nachfolgerin von Peter Pabst vorstellen, der Großes für den Verein geleistet hat. Und es ist mir eine große Ehre, in seine Fußstapfen zu treten und für den CBF arbeiten zu können.
Mein Name ist Ekaterina Zeiler. Geboren bin ich in Kasachstan und mit fast 10 Jahren zusammen mit meinen Eltern nach Deutschland umgezogen. Ich spreche also fließend russisch. Aufgrund einer Blutunverträglichkeit habe ich seit meiner Geburt eine Körperbehinderung (Cerebral Parese: Athetose). Doch den Satz „Ich bin nicht behindert, sondern ich werde behindert!“ habe ich mir seit meiner Kindheit eingeprägt. Ich sehe meine Behinderung als eine Bereicherung und nicht als ein Hindernis. Sie hilft mir, die Welt und die Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten und lösungsorientiert zu denken. In München lebe ich seit 2001. In der OBA (Offenen Behindertenarbeit) arbeite ich seit 2019. Davor war ich als wissenschaftliche Beschäftigte am Lehrstuhl für Diversitätssoziologie an der Technischen Universität München tätig. Zudem bin ich seit zehn Jahren Referentin und Inklusionstrainerin bei PARTicipation. In den Jahren 2020/21 war ich in der Projektleitungsgruppe für die erste Pilotphase von Bayerischen Bedarfsermittlungsinstrument (BIBay). Ich beteilige mich weiterhin in der Arbeitsgemeinschaft (AG) § 99 zum bayerischen Gesamtplanverfahren und zur Entwicklung und Überprüfung des Bayerischen Bedarfsermittlungsinstrument (BIBay).
Als Beisitzerin des Vorstandes von der LAG GLGL Bayern e.V. engagiere ich mich für inklusive Schulformen.
ich habe einen Master in angewandten Sozial- und Bildungswissenschaften und einen Bachelor in Sozialer Arbeit an der Katholischen Stiftungshochschule in München erworben.
Mein erster Berührungspunkt mit politischer Arbeit zum Thema Inklusion war die Reise nach Brüssel 2002. Dort war ich mit einer Delegation aus Deutschland und habe dort vor dem EU-Parlament von der Situation von Menschen mit Behinderung in Deutschland berichtet. Von diesem Zeitpunkt an wusste ich, dass ich am Ball bleiben muss, was Inklusion und Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung betrifft.
Zusammen mit meiner eigenen Familie lebe ich im Osten von München. Ich mag gerne Reisen und Chillen 🌍🌞
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und auf die neuen Erfahrungen.
Gemeinsam sind wir stark.
Herzlichst Ekaterina Zeiler
Inklusions-Eislauf-Tag im SAP-Garden im Olympiapark
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Am Sonntag, den 12. Januar 2025 fand der erste Inklusions-Eislauf-Tag von vier in dieser Saison 2025 im neuen SAP-Garden statt. Der Inklusions-Eislauf-Tag soll einmal im Monat stattfinden, solange die Eislaufsaison läuft. Der nächsten Inklusions-Eislauf-Tage finden am Samstag, 15.03.2025 von 12.30 Uhr bis 14:30 Uhr und am Samstag, 26.04.2025 von 12:30 Uhr bis 14:30 Uhr im SAP-Garten im Tony-Merkens-Weg 4 im Olympiapark statt. Für diesen Tag gibt es nur 150 Tickets statt der 600 Tickets.
Leute mit Begleitpersonen oder ohne Begleitperson zahlen 8 €. Der Tag ist für behinderte und nicht behinderte Menschen (Alt und Jung).
Es können Leute im Stehen und Sitzen auf das Eis. Für Rollstuhlfahrer gibt es drei Rollstuhlgleiter und für mobilitätseingeschränkte Leute gibt es von der Pfennigparade einen Ice Frame Runner, auf dem man halb stehend bzw. nach vorne beugend von einer Begleitperson geschoben wird. Es gibt auch noch Seehunde, auf die man sich setzen und geschoben werden kann. Rollstuhlfahrer können auch allein aufs Eis. Wenn einer keine Schlittschuhe hat, können die für 8 € ausgeliehen werden. Wer aber keine Schlittschuhe ausleihen möchte, kann auch von zuhause Spikes mitbringen und anziehen.
Text und Bild: Sigrid Keller
Wanderung März 2025 nach Altomünster
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Liebe Wanderfreunde,
unsere 1. Wanderung im Jahr 2025 führt uns nach Altomünster. Wir wandern von Kleinberghofen nach Altomünster. Einfache Wanderungen ohne wesentliche Steigungen ca. 5,5 km. Zuletzt waren wir dort im Oktober 2021.
Sollte die Witterung eine Wanderung nicht zulassen, weil es zu kalt oder zu naß ist, findet diese Wanderung am 26.04.2025 statt.
Dieser Ausflug ist für Nichtwanderer geeignet, die nur zum Essen kommen wollen. Die S-Bahn Altomünster ist ca. 10 Gehminuten von der Gaststätte entfernt.
Einkehren werden wir im Brauerei Gasthof Maierbräu
Samstag: 29.03.2025
Uhrzeit: 09:50 Uhr
Treffpunkt: Marienplatz (S2 Ri Altomünster bzw. Hauptbahnhof), Gleis vorne Abfahrt um 10:04 Uhr
Ankunft Kleinberghofen um 11:03 Uhr
Einkehr: Maierbräu um ca. 13:00 Uhr
Ende: offen (Rückfahrt ab Altomünster)
Maximal: 5 RollstuhlfahrerInnen
Anmeldungen bitte bis Montag: 24.03.2025
Ich freue mich Euch alle endlich wieder zu treffen.
Herzliche Grüße,
Michaela Schlereth