Editorial November 2025
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Liebe Mitglieder, liebe Freunde!
im traurigen Monat November, wie ihn Heinrich Heine nannte, mit seinen Gedenk- und Trauertagen kann man oder Frau schon melancholisch werden. Und mal einen Blick auf die Todesanzeigen in der Zeitung werfen. Die bestätigen dem Augenschein, was die Statistik bekanntlich ebenfalls besagt: Die Leute werden immer älter, das heißt, sie sterben auch älter.
Übrigens stirbt heute niemand mehr an „Altersschwäche“. Diese Todesursache ist sozusagen ausgestorben, wenn Ursachen genannt werden, sind es konkrete Krankheiten, oft Herzversagen oder der verdammte Krebs, so etwas unbestimmtes wie Altersschwäche genügt den heutigen Ansprüchen nicht mehr.
Beim Studium der Todesanzeigen, jedenfalls denen in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung, fällt auf, es sind meistens deutsche Namen, die genannt werden, und ihre Träger sind oft Professoren, Juristen, Ärzte, keine armen Leute, Berühmtheiten, Künstler sind auch dabei. Menschen mit Migrationshintergrund findet man da kaum, auch wenig Arbeiter oder kleine Angestellte, es sei denn, eine Firma gibt das Ableben einer langjährigen Mitarbeiterin bekannt.
Das braucht einen nicht zu wundern, solche Todesanzeigen sind teuer, weshalb es auch bisweilen Anzeigen gibt, bei denen mehrere Menschen ihre Anteilnahme bekunden. Die anderen Gestorbenen sind dann bei den Terminen der Bestattungen zu finden, die amtlich bekanntgegeben werden. Auch diese Erfahrung deckt sich mit den Aussagen der Statistik über die Entwicklung unserer Gesellschaft, die Konzentration wachsenden Reichtums in den Händen weniger, während die Armut der anderen bleibt oder sogar zunimmt. Diese „Schere“ ist schon länger bekannt. Es bestehen auch Vorstellungen, was dagegen getan werden kann, hier ist nicht der Ort (und der Platz) darüber zu diskutieren.
Eines lernen wir daraus: Es müssen zwar alle Menschen sterben und selbst Elon Musk hat noch kein Elixier des Ewigen Lebens bekommen, aber wie sie sterben ist doch sehr unterschiedlich und hängt damit zusammen, wie sie gelebt haben. Parteien, die sich christlich, sozial, demokratisch oder sozialdemokratisch nennen, müssten andere Schwerpunkte in ihrer Politik setzen, als sie es derzeit tun. Sparen bei den Armen, Kürzungen der Sozialleistungen sind da nicht hilfreich.
In dieser Aussage der Clubpost befassen wir uns mit folgenden Themen: Dritter Teil „50 Jahre CBF“, Vorstellung der neuen Mitarbeiterin der EUTB Helen Gross, Beitrag zum Andenken an Elisabeth Czech von Carola Walla, Kurzberichte von der diesjährigen Mitgliederversammlung und der Museumsführung im Oktober 2025 von Jürgen Walla.
Liebe Leserinnen und Leser, seien Sie nicht zu melancholisch in diesem Herbst, es gibt auch Lichtblicke, zum Beispiel das Herbstfest des CBF. Und wenn Sie etwas auf dem Herzen haben, schreiben oder mailen Sie uns an
Bleiben Sie gesund und erfreuen Sie sich an den schönen Seiten des Herbstes und des Lebens!
Jürgen Walla
Foto: pixabay
50 Jahre cbf München - Schlaglichter aus der Gründungszeit, Teil 3
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Verteilt auf 5 Ausgaben der Clubpost veröffentlichen wir Auszüge und Quellen aus dem Vortrag „50 Jahre cbf München – Schlaglichter aus der Gründungszeit“. In den letzten fünf Jahrzehnten ist so viel passiert, dass wir hier nur einige prägnante Einblicke geben können. In dieser Serie erinnern wir an die ersten großen Aktionen und Themen des cbf und stellen einige prägende Persönlichkeiten und Unterstützerinnen vor. Wir haben dafür den Jubiläumsvortrag von Elsbeth Bösl in historische Häppchen aufgeteilt. Dies ist der zweite Teil.
Der cbf feierte im Juni 2025 ein halbes Jahrhundert voller Engagement und Fortschritte. Was 1973 als mutiger Aufbruch begann, ist zu einer Erfolgsgeschichte geworden: getragen von Menschen, die Barrieren nicht einfach hinnehmen, sondern sie Stück für Stück abbauen – für sich selbst und für andere.
In diesem Artikel blicken wir nun zum dritten Mal zurück in das Gründungsjahrzehnt des cbf. Im Mittelpunkt stehen nochmals der Abbau baulich-technischer Hindernisse und andere Meilensteine der Clubarbeit. Im cbf entstand einerseits eine Gemeinschaft der Vielfalt, des Miteinanders und der Solidarität. Andererseits entwickelte sich der Club zu einem Ort des Expertenwissens: ein Forum, in dem Erfahrungen gebündelt, Lösungen erarbeitet und Fachkenntnisse weitergegeben wurden – immer aus der eigenen Betroffenheit heraus, immer authentisch und stets im Dialog mit Politik, Verwaltung und Wissenschaft.
Experten und Expertinnen in eigener Sache
Schon bald nach seiner Gründung entwickelte der cbf große Expertise im Hindernisabbau und konnte andere Menschen kompetent beraten. Er wurde zur Anlaufstelle für Bauherren, Stadtplaner und Architekten. Anfangs war folgend Vorgehensweise typisch: ein konkreter technisch-bauliche Bedarf oder ein Problem wurde identifiziert, dann fanden Ortsbegehungen und Praxistests statt, und auf der Basis dieser Wissenssammlung wurden entsprechende Maßnahmen vorgeschlagen oder beantragt. Es ging fast immer um Einzelsituationen, noch nicht um eine flächendeckende barrierefreie Gestaltung des öffentlichen Raums. Die Arbeitsbelastung der Clubmitglieder, die alle ehrenamtlich arbeiteten, nahm schnell zu.
1977 regte der cbf deshalb bei der Stadt an, dass der „Arbeitskreis für die Probleme Behinderter“ einen „Beraterkreis für behindertengerechtes Bauen“ zur Seite gestellt bekam. Nun gab es in der Stadt zwei feste Gremien, in denen die verschiedenen Interessenvereinigungen mit Verwaltung, Politik, Sozialträgern und Fachleuten ins Gespräch kommen konnten.
Der cbf hat daraufhin die Möglichkeiten, die ihm diese Gremien boten, gut genutzt. Cbf Mitglieder waren über die Jahre immer wieder in beiden Gremien vertreten und konnten dort Einfluss auf Politik und Umsetzung nehmen. Dennoch waren die Einflussmöglichkeiten der beiden Gremien begrenzt. Schon in den 1980er Jahren setzten außerdem die zunehmenden Sparmaßnahmen im Sozial- und Gesundheitswesen der Umsetzung vieler vorgeschlagener oder beantragter Maßnahmen enge Grenzen. Hinderlich war auch, dass es lange kaum rechtliche Grundlagen gab, auf die der cbf und andere Interessenvertretungen sich berufen konnten. Heute können sich der Behindertenbeirat und seine Arbeitskreise, die 1985 aus den beiden genannten Gremien hervorgegangen sind, auf die UN-Behindertenrechtskonvention stützen.
Anfang der 1980er begann der cbf damit, die Schwachstellen der DNI 18025 und 18024 zu erforschen. Das waren die DIN Normen für Wohnungsbau und öffentlichen Raum bzw. öffentliche Gebäude und Verkehrsanlagen, die in den 1970er Jahren ein wichtiger Schritt gewesen waren, aber eine Reihe Mängel aufwiesen.
Hier war jetzt Dieter Richthammer (1938-2009) ausschlaggebend. Er war Mitglied im cbf seit 1977 und wurde bald zum Fachmann für barrierefreies Bauen. Auf Initiative des cbf richtete die Bayerische Architektenkammer die Beratungsstelle für Barrierefreies Planen und Bauen ein und Dieter Richthammer wurde für viele Jahre deren maßgebliche Person. Später wurde er Mitglied im Deutschen Normenausschuss.
Schon wenige Jahre nach seiner Gründung hatte sich der cbf als ernst zu nehmender Akteur in der Stadt etabliert: mit eigenen Expertinnen und Experten, mit fundierten und systematischen Forderungen und als belastbare Beratungsinstanz.
Diese Arbeit war bald nicht mehr ehrenamtlich zu bewältigen. Ein Büro war nötig, da sich die Vereinsaktivitäten nicht mehr von der Wohnung der Familie Leitner in der Pfennigparade bewältigen ließen. 1980 konnte der cbf in der Knorrstraße seine erste Geschäftsstelle eröffnen. Erstmals wurden auch hauptamtliche Kräfte eingestellt. Die Aufgaben waren zu umfangreich geworden und konnten nicht mehr im Ehrenamt erfüllt werden.
In diesem Büro entstanden weitere Meilensteine, z.B. eine Kartei rollstuhltauglicher Urlaubsquartiere. 1984 erarbeitete der cbf in Zusammenarbeit mit der Integ im Auftrag der Stadt der ersten ‚Stadtführer für Behinderte‘. Ein rollstuhltaugliches Urlaubszimmer wurde in den Räumlichkeiten des cbf ebenfalls eingerichtet.
Meilensteine und Wirksamkeit
Innerhalb weniger Jahre haben die Mitglieder des cbf also viel erreicht. Nachlesen können wir die das zum Beispiel in den Tätigkeitsberichten des cbf. Der erste davon liegt im Stadtarchiv München und gib Auskunft über die Clubaktivitäten zwischen 1974 und 1979. Auch aus Zeitungsausschnitten, Flugblättern und Merkzetteln erfahren wir viel über die Aktionen dieser Zeit.
Andererseits wollte der cbf Menschen in die Lage versetzen, selbst ihre Freizeitaktivitäten nach eigenen Wünschen und Interessen umzusetzen und auch einmal spontan zu sein.
Aus dem Tätigkeitsbericht wiederum geht hervor, dass 1979 schon konkrete Ergebnisse des Modellprojekts „Anfänge einer behindertengerechten Stadt“ in Nordschwabing sichtbar waren: ein paar Apotheken, Arztpraxen und ein Postamt waren nun mit dem Rollstuhl zugänglich, der Olympiaturm und der Wiener-Wald ebenfalls.

Um die kulturelle Szene für Menschen mit Behinderungen zu öffnen, hatte der cbf Ermäßigungen ausgehandelt und das erste „Theatermerkblatt für Rollstuhlfahrer“ und „Konzertmerkblatt für Rollstuhlfahrer“ erstellt.
Die ersten Ausflüge und Urlaubsfahrten fanden statt – Mitglieder ohne Mobilitätseinschränkungen reisten voraus, testeten Hindernisse und tüftelten ein Programm aus, das für alle funktionierte.
Freizeit war ein zentrales Thema: Einerseits bemühte sich der Club darum attraktive Angebote zu machen – Wanderungen, Ausflüge und vor allem die regelmäßigen Clubabende in der Pfennigparade. Über diese fest etablierten Termine informierte sogar der Veranstaltungskalender der Süddeutschen Zeitung.
Das größte Problem waren gar nicht nur bauliche Hindernisse, sondern vor allem auch der Mangel an verfügbaren Informationen: Welches Kino war mit dem Rollstuhl zugänglich, in welchem Café gab es eine barrierefreie Toilette und welche Touristenattraktion verfügte über einen Aufzug? Die Mitglieder testeten die Freizeit- und Kultureinrichtungen und gaben entsprechende Merkblätter und Adressenlisten heraus.
So wurde der cbf nicht nur zum Türöffner zu einer zuvor verschlossenen Freizeit- und Kulturlandschaft, sondern auch zu einer verlässlichen Informationsquelle und einem Motor für mehr Selbstbestimmung – ein Ort, an dem Teilhabe nicht bloß gefordert, sondern ganz praktisch möglich gemacht wurde.
Wirksamkeit
Wie wirksam war all das? Die barrierefreien Zugänge, die neuen Freizeitangebote, die Clubabende – sie sind sichtbare Erfolge. Aber erreichten sie auch die Menschen, für die sie gedacht waren? Der cbf wusste: Die beste Rampe nützt nichts, wenn niemand weiß, dass es sie gibt. Deshalb setzte der Club von Anfang an auf aktive Pressearbeit. Vorständin Ingrid Leitner, inzwischen beim Bayerischen Rundfunk tätig, nutzte ihre Erfahrung und Kontakte, um den cbf in der Münchner Medienlandschaft präsent zu machen.
Wie wichtig das war, zeigt ein bewegender Zeitzeugenfund: Ein Leserbrief aus dem Jahr 1976. Die Münchner Lokalpresse war damals das wichtigste Informationsmedium für Menschen mit Behinderungen, denn Zeitungen lagen auch in den Einrichtungen aus und wer allein lebte, beschaffte sich oft eine Zeitung zur Information und Unterhaltung. Im Leserbrief an die Abendzeitung schrieb der Münchner Walter H. an die Redaktion:
„Ich bin körperbehindert, habe eine Rückgradverkrümmung (Buckel), das hindert mich aber nicht zu gehen und zu laufen (natürlich nicht schnell). Von Beruf bin ich kaufmännischer Angestellter, zur Zeit allerdings arbeitslos. Ich suche ein bißchen netten Anschluß. Können Sie mir da helfen?“
Die Antwort der Redaktion lautete: „Ja, kontaktieren Sie den cbf“. Sie empfahl Walter H. die Clubabende in der Pfennigparade und druckte sogar die Telefonnummer von Ingrid Leitner ab. Für Walter H. könnte dieser kurze Hinweis eine Tür in eine neue Gemeinschaft geöffnet haben.
In der nächsten Ausgabe kommt der vorletzte und der 4. Teil.
Fotos: CBF
Kurzbericht zur Mitgliederversammlung
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Am 17. Oktober fand die turnusmäßige Mitgliederversammlung des CBF statt.
Es waren 35 stimmberechtigte Mitglieder (delegierte Stimmen mitgerechnet) anwesend.
Nach einer Gedenkminute für das kürzlich verstorbene Mitglied Elisabeth Czech und an weitere verstorbene Mitglieder berichteten Carola Walla und Volker Nellen über die Arbeit des Vorstandes.
Martin Blasi teilte im Finanzbericht mit, dass der Verein ca. 150 eingeschriebene Mitglieder hat, Er ist für den Moment solide finanziert, es gibt auch Rücklagen.
Beim Appartement erwirtschaftet der CBF derzeit ein leichtes Minus, doch entspricht das den Zielen des Vereins, der nicht profitorientiert, sondern zum Wohl der Menschen mit Beeinträchtigungen wirtschaften soll (Gemeinnützigkeit).
Die Kassenprüferinnen Ulrike Winkler und Lisbeth Wufka stellten die ordnungsgemäße; korrekte Kassenführung fest.
Der Vorstand wurde einstimmig entlastet und trat im Anschluss geschlossen zurück, um eine Neuwahl zu ermöglichen.
Als Kandidaten standen Martin Blasi und Heiko Sevecke fest. Elena Lich, die aus dem Plenum vorgeschlagen wurde, erklärte sich einverstanden zu kandidieren. Der ebenfalls vorgeschlagene Volker Nellen erklärte, nicht mehr kandidieren zu wollen.
Die Wahl wurde als geheime Wahl durchgeführt (Wahlleitung Jürgen Walla). Alle drei Kandidaten erhielten die ausreichende Mehrheit von Stimmen. Sie nahmen die Wahl an.
Die Vorschläge, von Zeit zu Zeit einen erweiterten Vorstand einzuberufen, an dem sachkundige Mitglieder teilnehmen, und einen Musterbrief zu entwerfen, in dem Politiker auf die speziellen Probleme von Menschen mit Behinderungen angesprochen werden, fanden Zustimmung. Sie wurden an den Vorstand zur weiteren Bearbeitung verwiesen.
Unser Dank gilt den Mitgliedern des alten Vorstands für ihre teilweise langjährige engagierte Arbeit, dem neuen Vorstand wünschen wir alles Gute.
Jürgen Walla
Im Andenken an Elisabeth Czech
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Für die meisten von uns völlig überraschend ist unser Mitglied Elisabeth Czech Anfang Oktober verstorben.
Sie war mit ihrem Mann Hans eine immer gern gesehene Teilnehmerin bei unseren Wanderungen und Stammtischen. Besonders gerne ist sie bei unseren Reisen mitgefahren nach Südtirol, Italien, Holland, Brandenburg...
Geboren wurde sie 1952 in der Nähe von Nördlingen, sie hatte sechs Schwestern und zwei Brüder; mit denen sie viel Kontakt hatte. Bereits als Baby steckte sie sich mit Polio an. Auf dem Land hatte man damals insbesondere als behindertes Mädchen so gut wie keine Chancen, deshalb ging sie 1968 mit 16 nach München auf die Handelsschule an der Landesschule für Körperbehinderte. Danach arbeitete sie 35 Jahre bei der Commerzbank am Lenbachplatz und später in der Leopoldstraße.
1972 lernte sie ihren Hans bei einem Ausflug mit dem Sonnenzug nach Berchtesgaden kennen. Der Sonnenzug war ein spezieller Zug für Menschen mit Behinderungen, mit dem damals Wohlfahrtsorganisationen, meistens die Malteser, Ausflüge für Menschen, die praktisch nie aus ihren vier Wänden kamen, veranstalteten.
Der Zug hatte große Panoramascheiben, damit man viel von der Reise hatte (Lärmschutzwände gab es damals noch nicht). Er war eine Besonderheit, weil damals Menschen im Rollstuhl oder sogar im Liegerollstuhl nicht im normalen Zug befördert wurden, sondern nur im Gepäckwagen, wenn überhaupt. Die Ausflüge wurden mit vielen Helfern organisiert und hier kommt Hans als Helfer von den Johannitern ins Spiel, er sah Elisabeth und dachte, die oder keine. (Hat er mir gesagt).
Und Elisabeth hat er bestimmt auch gleich gefallen mit seinen langen dunklen Haaren. (Woher ich das weiß? Er hat mir mal seinen Führerschein gezeigt.)
Über 50 Jahre waren die beiden verheiratet, sie haben einen Sohn, Oliver, der seinerseits verheiratet ist und eine Tochter hat, die auch schon längst erwachsen ist und jetzt ihre Oma verloren hat, bei der sie oft war.
Aber wie kam Elisabeth zum CBF? Eigentlich über den VDK, wo sie in die ZB-Gruppe ging (Zivilbehinderten-Gruppe) und in die Polio-Gruppe, dort gab es auch andere CBF-Mitglieder, die ihr von unseren Aktivitäten erzählten.
Was wir immer sehr genossen haben, waren ihre köstlichen Kuchen und Plätzchen zu den Festen, vor allem die Kartoffellebkuchen, wo gefühlt der ganze CBF das Rezept wollte.
Sie wird uns fehlen!
Unser Mitgefühl gilt ihren Angehörigen!
Text: Carola Walla
Bunte, starke, schöne Bilder
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Ein anregender Besuch im Lenbachhaus
Bei der Museumsführung zu Auguste Herbin im Lenbachhaus waren wir zu sechst (drei im Rollstuhl). Der Maler hat verschiedene Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts ausprobiert vom Postimpressionismus über den Kubismus bis zu seiner speziellen Form der ungegenständlichen Malerei, für die er ein eigenes System („plastisches Alphabet“) entwickelt hat. Immer sind seine Bilder sehr bunt, stark in den Farben. Und sie sind harmonisch, schön anzusehen.
Wir fragten uns, ob nicht die Gefahr der Beliebigkeit, eines künstlerischen Opportunismus gewissermaßen, bestünde, wenn einer so wie er die Stile wechselt. Keineswegs, er ist sich in der Ernsthaftigkeit der Arbeit treu geblieben, hat halt gesucht, was seinen Zielen am besten entspricht. Dazu meinte der Maler, „Je abstrakter die Kunst ist, desto mehr drückt sie die Persönlichkeit aus, je mehr die Persönlichkeit sich hingibt, desto mehr identifiziert sie sich mit der Menschheit.“
Jeder und jede der Teilnehmenden hatte seine oder ihre Favoriten, zum Beispiel das frühe Nachtbild aus Lille, das sehr impressionistisch war, die noch ziemlich gegenständliche Landschaft in Vaison-la-Romane mit steil aufragenden Felsen (mein Lieblingsbild) oder die bewegte „Composition“ von 1942 mit der weißglühenden Sonne in der Mitte.
Von den Titeln der Bilder, sofern sie welche haben, kann man nicht unmittelbar darauf schließen, was ihr Inhalt ist, das Doppelporträt Lenin-Stalin von 1948 könnte man als von Statuen abgeleitet interpretieren wollen, aber es ist lediglich eine spielerische Umsetzung der Buchstaben ihres Namens. Die Gängelung der Kunst durch die Partei jedoch verabscheute Herbin. Nach 28jähriger Mitgliedschaft gab er sein Parteibuch der KPF zurück.
In der Mitte des vorigen Jahrhunderts wurden wahre Glaubenskriege um die Frage abstrakte oder gegenständliche Malerei geführt (wobei der US-Geheimdienst die nicht figurative Malerei als Ausdruck der Freiheit förderte, während im Osten der sozialistische Realismus den Gegenstand verlangte). Heute sind wir über solche dogmatischen Haarspaltereien hinaus, Herbin hat mit seinem undogmatischen Engagement viel zum Verständnis und der Förderung und Tolerierung der abstrakten Malerei getan, umso erstaunlicher, dass er heute weitgehend unbekannt ist. Wir alle kannten ihn zuvor gar nicht, auch wenn er im Brockhaus steht. Umso erfreulicher, dass Auguste Herbin in dieser Ausstellung im Lenbachhaus dem Publikum nahegebracht wird.
Text: Jürgen Walla
P.S. Bei der nächsten Museumsführung wollen wir in die Ausstellung „Wie Bilder erzählen. Storytelling von Altdorfer bis Rubens“ in der alten Pinakothek gehen, die Führung ist für den 13.12.2025 ab 11 Uhr geplant. Anmeldung:
München-Rätsel November 2025
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Auflösung Oktober 2025:
der goldene Hut hängt am Eingang zu Hut Breiter am Dom (Kaufinger Straße 23 - 26).

Rätsel für November 2025:
Wo liegt dieser Stein?
Viel Spaß beim Rätseln! Werner Graßl
Sind die Rätsel zu leicht oder zu schwer? Ich bitte um Ihre Meinung. Mitraten kostet übrigens nichts… Ihren Lösungsvorschlag senden Sie bitte an
Fotos: Werner Graßl




