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Ein Arzt im Rollstuhl möchte eine Fortbildungsveranstaltung im Hörsaaltrakt eines Krankenhauses besuchen – und stößt auf bauliche Hindernisse, und das in einem erst drei bis vier Jahre alten Gebäude! Diese Erfahrung musste der Münchner Augenarzt Dr. Christof Brummer Anfang des Jahres beim Klinikum Rechts der Isar machen. Eine Fortbildungsveranstaltung dort besuchte er zwar; der sogenannte „Hörsaal-Pavillon“ des Klinikums weist jedoch nach seinen Angaben keinen behindertengerechten Zugang auf, weder über den Haupteingang in der Einsteinstraße, noch über den Vorplatz der alten Hörsäle oder den Garten: keine Rampen oder ähnliches! Bezeichnend für die unstimmige Architektur des Pavillons: die im Altbau liegenden Toiletten sind mit einer rollstuhlgerechten Kabine ausgestattet.
Brummer verfasste sofort einen Beschwerdebrief, u. a. an den Verwaltungsdirektor und den Ärztlichen Direktor des Klinikums, die Behindertenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung sowie den Behindertenbeirat der Stadt München.
In dem Brief, der dem CBF vorliegt, kritisiert Brummer den momentanen Bauzustand des Pavillons scharf und fordert baldige Umbaumaßnahmen. Zunächst kam keine Antwort; nur durch telefonisches „Nachhaken“ erfuhr er schließlich von dem für Umbaumaßnahmen zuständigen Mitarbeiter der Verwaltung, dass der momentane Bauzustand „Phase eins“ eines „Sanierungsplans“ für den Hörsaal-Pavillon sei; man beabsichtige, so der Mann am Telefon, „noch im Frühjahr“ eine Rampe von der Einsteinstraße in den Haupteingang zu errichten. Jetzt bleibt abzuwarten, ob die Verwaltung gewillt und in der Lage ist, ihre Versprechungen einzuhalten: das Frühjahr 2006 ist bald zu Ende...

Florian Gerich