Restaurant SchreiberHof
Erdinger Str. 2, 85609 Aschheim, 089 90 00 60, http://www.schreiberhof.de/kulinarik/
Im Juli hatten wir ‚Aschheim‘ zum Thema und was man beim Begehen eines Ortes so erlebt. Das Restaurant SchreiberHof ist eines der vier ansässigen rollstuhlgerechten Lokale. Unsere Reisegruppe wollte an einem schönen Ort die Nachlese der Havel-Schiffsreise feiern und hatte sich für den SchreiberHof entschieden. Der Besuch war ein voller Erfolg und die Gruppe möchte in Zukunft alle Nachtreffen dort abhalten. Alle waren von dem Räumlichkeiten, dem Service und vor allem von den Speisen begeistert. Das Lokal wird im Guide Michelin erwähnt – zwar ohne Stern, aber vielleicht ist das für uns von Vorteil, denn im Moment sind die Preise noch nicht abgehoben, sondern Durchschnitt (normaler Durchschnitt und nicht „Münchner“ Durchschnitt). Die Küche wird beschrieben als „traditionell, klassisch; modern, kreativ und bayerisch“ Es gibt aber durchaus auch vegetarische und vegane Spezialitäten.
Die Gruppe saß in der Biedermeierstube, die zusammen mit der Bauernstube zum ältesten Teil des Hauses gehört. Die Bauernstube mit Kachelofen, Zirbelholzvertäfelung und historischen Holzdielen ist besonders gemütlich. Die ‚Alte Gaststube‘ ist bürgerlich eingerichtet. Einen Biergarten gibt es auch; allerdings ist es kein ‚echter‘.
Bis vor ungefähr fünf Jahren war das Haus in Familienbesitz, mit Metzgerei und Gasthof in Kombination. Mein Vater hat immer gesagt, dass man am besten in den Wirtschaften isst, die nebenan eine Metzgerei betreiben. Die Metzgerei gibt es nicht mehr und das Anwesen, heute Hotel & Restaurant, gehört seit ein paar Jahren der Libertas Hotelgruppe. Dieses noch recht überschaubare Unternehmen ist familiengeführt und hat zum Ziel, die Individualität ihrer Häuser in der Tradition vor Ort zu erhalten.
Die Homepage des SchreiberHof ist in ihrer Wortwahl und ihren Formulierungen manchmal etwas hoch gegriffen, könnte man sagen. Man findet die Informationen zum Lokal unter ‚Kulinarik‘ (s.o.); da bin ich bin ich nicht gleich drauf gekommen. Und es geht um ‚Restaurants‘, also gleich mehrere und nicht um ein Lokal mit mehreren Räumlichkeiten. Herzlich gelacht hab ich bei der Formulierung: „Sie begeben sich auf eine kulinarische Entdeckungsreise unter der Führung von Küchenchef Sebastian Seelhoff, bei der Sie am Wegesrand auf herzhafte Speisen und feine Genusskreationen stoßen.“ Vor meinem inneren Auge hab ich sogleich das „Schlaraffenland“ von Breughel gesehen, mit Speisen am Wegesrand, wie das fertig gebratene Schwein, in dem auch schon ein Messer steckt. Ich werde es mal mit dem „Zarten Spanferkelkarree mit Granatapfeljus, mariniertem Spitzkohl und Süßkartoffelpüree“ im SchreiberHof versuchen…
Hanne Kamali
Lokal des Monats Januar: Schreiber Hof
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