Die Jubiläumsfeier am 14. November 2013
Als vor einigen Jahren der Kinofilm „Das Fest“ von Vinterberg im Volkstheater auf die Bühne gebracht wurde, musste das Publikum zunächst im Foyer des Theaters warten, bis der Veranstalter des Fests (und Jubilar) das Publikum als seine Gäste begrüßte, bevor es dann im Theater Platz nehmen durfte.
Ähnlich war es an diesem trüben und regnerischen Novembernachmittag, als sich mit einbrechender Dunkelheit immer mehr Menschen im konsequent den Fünfziger Jahren verpflichteten Foyer der Alten Kongresshalle versammelten, um das 40jährige Bestehen des Behindertenbeirates der Landeshauptstadt München zu feiern, der 1973 unter dem heute verzopft erscheinenden Namen „Arbeitskreis Probleme Behinderter“ ins Leben gerufen worden war.
Noch bevor die geladenen Gäste in den sehr schön gedeckten Festsaal gebeten wurden, bahnten sich plötzlich sechs Tänzer (drei Rollstuhlfahrer und drei Fußgänger) eine Gasse durch das mittlerweile zahlreich erschienene Publikum und zeigten auf der eilends freigemachten Freifläche im Foyer eine beeindruckende Darbietung zur Musik von Abba: die Rollstuhltanzgruppe des USC München. Diese Vorführung war nicht nur fulminant und mitreißend, sondern stellte auch unmissverständlich klar, dass dieser Abend neben einer Rückschau auf Entstehung und Entwicklung sowie Arbeitsweise des Behindertenbeirates vor allem eine unbeschwerte Feier sein und die zum Ausdruck gebrachte Lebensfreude im Vordergrund stehen sollte.
Und so ließ Frau Bürgermeisterin Christine Strobl vor allem das in den vergangenen Jahren Erreichte Revue passieren, so kozentrierte sich der Behindertenbeauftragte Oswald Utz auf eine Mahnung der einzelnen Facharbeitskreise zu weiteren Anstrengungen in der Zukunft und so veranschaulichte ein Film über die gegenwärtige Arbeit des Behindertenbeirats die Aktivitäten der mittlerweile acht Facharbeitskreise, im Vordergrund standen jedoch die einzelnen Darbietungen.
Kim’s Kindertanz zeigte mit vier Gruppen unterschiedlicher Altersstufen, wie behinderte und nicht behinderte Kinder miteinander tanzen und Spaß haben können; die Gruppe Nikita, bestehend aus Hörenden und Gehörlosen führte einen Hip Hop vor; das ABM Orchester (ABM steht hier nicht für Arbeitsbeschaffungsmaßnahme, sondern für Attler Bunte Mischung, einem in Attel gegründeten Orchester von Menschen mit geistiger Behinderung und Betreuern) und nicht zu vergessen die launige Moderation des Abends durch Holger Kiesel, der als Rollstuhlfahrer Robert Rollinger seine eigenen Gedanken über Gott und die Welt zum besten gab.
Und last, but not least ist der Geschäftsstelle des Behindertenbeirats zu danken, die dieses Fest perfekt organisiert und für eine außerordentlich schmackhafte Bewirtung gesorgt hat.
Wolfgang Vogl