Eigentlich wollten wir ja nur statt eines Toilettendeckels ein Stützkissen an der Toilette installieren, so wie es die DIN für Menschen vorschreibt, die keine Oberkörperstabilität haben. Dann stellten wir aber fest, dass die Spülauslösung, die in den seitlichen Stützgriffen installiert ist, nicht mehr funktionierte, außerdem war sie nur einseitig vorhanden. Bei näherer Betrachtung kam auch heraus, dass der Boden nicht in der erforderlichen Rutschfestigkeit ausgeführt war, die für Nassräume vorgeschrieben ist. Ein Glück, dass nie etwas passiert ist! So kam eins zum anderen. Aus der ursprünglichen Nachrüstung einzelner Teile wurde eine umfassende Badrenovierung.
Geplant und geleitet hat den Umbau, den uns die Installationsfirma Wein durchführte, Frau Schimmel von der Beratungsstelle Wohnen des Vereins Stadtteilarbeit. Sie hat als Architektin die nötige Erfahrung und Kenntnisse für einen barrierefreien Umbau. Diesen Beitrag hat uns die Beratungsstelle Wohnen gestiftet, die diese Leistungen normalerweise in Rechnung stellen muss. Sie wollten den Umbau unterstützen, da sie uns öfter Übernachtungsgäste schickt, deren Wohnungen barrierefrei angepasst werden.
Aber richtig leisten konnten wir uns den Umbau erst, weil der städtische Beraterkreis barrierefreies Planen und Bauen beschlossen hat, den Umbau aus dem Fonds für barrierefreie Umbauten für gemeinnützige Organisationen zu fördern. Außerdem übernahm die Firma Hewi die Kosten für die nötigen neuen Stützgriffe und den neuen Duschsitz.
Nicht zu vergessen all die lieben Spender, die unser Projekt unterstützt haben. Das Bad kann sich sehen lassen, und in dem die Gäste, die jetzt schon die Gelegenheit haben, es zu nutzen, gut zurechtkommen und sich wohlfühlen.
Da der Umbau ja doch etwas größer wurde, konnten wir auch noch andere Dinge verwirklichen, die wir uns wünschten: Die farbige Gestaltung der Kacheln soll Sehbehinderten erleichtern, die weißen Bedienelemente zu erkennen (zuvor waren sie vor weißen Kacheln) und dank des Schlauchauszugs bei der Waschtischarmatur kann man sich jetzt auch den Kopf waschen, auch wenn man nicht duschen möchte. Dies war ein häufig geäußerter Wunsch vieler Gäste. Außerdem haben wir jetzt auch über dem Waschtisch einen Spiegel und nicht nur seitlich. Wir sind ganz stolz auf das neue Bad, es ist nicht nur sehr funktionell sondern auch sehr schön geworden!
An dieser Stelle möchten wir ausdrücklich all jenen danken, die dies ermöglicht haben: allen Spendern, die auf unseren Aufruf hin tätig geworden sind, dem städtischen Beraterkreis barrierefreies Planen und Bauen, der Beratungsstelle Wohnen des Vereins Stadtteilarbeit und der Firma Hewi, insbesondere, Herrn Loder.
Carola Walla