Die zweite Rolliwanderung war ein Erfolg, kann man sagen. Die Anzahl der teilnehmenden Rollifahrer hat sich um 100% von zwei auf vier gesteigert, wobei die beiden vom ersten Ausflug wieder dabei waren. Wir sind durch den Nymphenburger Park geschlendert und Claudia Kämmerer war wieder super vorbereitet und hat zu unserer aller Gemeinbildung beigetragen.
Coralie Menhofer hatte beim Stammtisch gefragt, ob sie auch mit einem Schieberolli teilnehmen könne, da beide E-Rollis derzeit defekt sind – kein Problem, haben wir gesagt, wir können gerne schieben. Es hat alles super geklappt. Die Sonne schien, der Himmel strahlte in bayerischem Weißblau. Am Ende des Gartens, bei den Kaskaden haben wir den grandiosen Blick genossen und sind wieder umgekehrt . Dann bekam das rechte Vorderrad von Coralies Schieber eine Unwucht. Die nächsten beiden Schlösschen haben Coralie und ich dann mal ausgelassen. Wir sind im Schneckentempo, um den Reifen zu schonen, direkt Richtung Palmenhaus gewandert. Aber es hat nichts genutzt und der Vollgummireifen hat sich verabschiedet. Wo wirft man so ein Teil hin, wenn der Rucksack zu klein und der Stress grad groß ist? Ich sag zu Coralie: „Das machen wir jetzt ganz unauffällig und legen ihn in die Wiese, es wird schon keiner sehen.“ Aber da kam schon ein gestrenger Mann mit Rucksack, der hatte es doch gesehen, und er klärte uns in Oberlehrermanier auf, dass sich so etwas nicht gehört. Ich hab dann zurückgefaucht, dass ich grad andere Probleme hätte, nämlich den Rolli samt Coralie noch bis zum Ausgang zu bugsieren.
Die Felge machte auf dem groben Kies einen Riesenlärm, aber man konnte schön behutsam vorwärtskommen. Der Oberlehrer lief dann wieder an uns in der Gegenrichtung vorbei, ohne uns zu beachten. Ich versuchte verschiedene Methoden wie rückwärts ziehen oder die Felge über die Grasnarbe schieben, aber da wäre Coralie beinahe rausgeflogen, sie war aber angeschnallt. Die anderen Rolliwanderer kamen dann von einem Abstecher zurück und wussten schon was inzwischen passiert war, denn der Oberlehrer war zurückgegangen und hatte den Reifen eingesammelt und den anderen auch gleich strahlend gezeigt. Langsam haben wir uns an das Palmenhaus herangearbeitet und uns dort ein freies Plätzchen gesucht. Die Pause kam allen ganz recht, zur Erholung und zur Stärkung. Dann gingen wir auseinander, Claudia übernahm den Endspurt bis zum Behindertenparkplatz vor dem Museum Mensch und Natur, wo Coralis Taxi kommen sollte. Es kam auch, aber mit viel Verspätung.
Lisbeth Wufka sagt immer, dass Rollifahrer es nie nötig haben einen Abenteuerurlaub zu buchen, das hat sich mal wieder bewahrheitet. Fazit: Die zweite Rolliwanderung war ein voller Erfolg und nach einer Sommerpause wird Claudia Kämmerer die 3. Wanderung anbieten. Die Planung ist schon angelaufen.
HK