Mit vielen nachhaltigen Eindrücken sind 34 Behinderte und 14 Helferinnen und Helfer von einer achttägigen Busreise nach Rom am 24. April 2010 zurückgekehrt. Unter den Mitreisenden befanden sich auch elf Rollstuhlfahrer. Wie üblich hat Hermann Sickinger etwa eine Woche im Vorfeld alle Programmpunkte darauf überprüft, ob sie behindertengerecht durchzuführen sind. Dabei hilft ihm ein Netzwerk aus verschiedenen Behindertenvereinen, die ihre Erfahrungen weitergeben.
Die Stadtrundfahrt mit Besichtigung von Circus Maximus, Marcellustheater, Capitol und Kaiserforen fand im eigenen rollstuhlgerechten Bus statt. Bevor man die ewige Stadt zu Fuß, mit oder ohne Gehhilfe erkundete, wurden Informationen zu behindertengerechten Einrichtungen und Notfallnummern ausgegeben. Weniger Orientierungsfeste wurden in kleinen Gruppen mit Betreuung losgeschickt. Dabei erwies sich nicht nur die Stadt als sehr behindertenfreundlich, sondern auch die Menschen waren offen und warmherzig. Im weiteren Verlauf konnten die Reisenden unter anderem die Engelsburg, die Villa Borghese, die Via Veneto und die Basilika S. Maria Maggiore, sowie die Sixtinische Kapelle und das Vatikanische Museum besichtigen.
Höhepunkt der Reise war aber zweifelsohne eine Audienz beim Papst. Als Behinderte durften die Reisenden ganz vorne - sozusagen „in Reichweite“ des Kirchenoberhauptes sein. „Das war ein Erlebnis, das wir so schnell nicht wieder haben werden“, sagte Robert Pangerl, der seine behinderte Frau begleitet hat, noch ganz ergriffen Tage später.
Am Gardasee, wo der Busfahrer seinen Ruhetag einlegte, nutzte die Reisegruppe die Gelegenheit, mit dem Schiff in die wunderschöne Stadt Limone zu fahren. Trotz der vielen Programmpunkte, die in den vergangenen Tagen absolviert worden sind, beteiligten sich die meisten an einem dreißigminütigen Spaziergang zur Bootsanlegestelle. „Rom ist eine eindrucksvolle Stadt und die Fahrt war – wie immer – sehr gut organisiert“, lobte Dieter Schumann, der mit Frau und Sohn zum vierten Mal bei „Raus aus dem Haus“ teilgenommen hat. Ein besonderer Dank gilt aber auch den ehrenamtlichen Helfern, für die trotz bester Vorbereitung immer noch alle Hände voll zu tun blieb.
Karsten Rödiger