Im Rahmen unseres Kurses München Barrierefrei haben wir am 13.6.2024 einen Ausflug ins Deutsche Museum unternommen, um das Museum auf Barrierefreiheit zu testen. Wir haben uns dazu entschlossen, den Weg von der Barlachstr zum deutschen Museum mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu testen. Unsere Gruppe bestand aus sechs Rollstuhlfahrern. Vier davon waren in einem Elektrorollstuhl unterwegs. Als erstes fuhren wir mit den Rollstühlen nach Milbertshofen; da wir nicht alle in einen Aufzug passten, mussten wir einzeln zum Bahnsteig fahren und stiegen dort in die U-Bahn ein. Wir hatten das Glück, dass eine neue U-Bahn kam, und wir alle mit einer U-Bahn fahren konnten. Für mich war es interessant zu sehen, dass so viele Rollstühle in eine U-Bahn passen, auch wenn Passanten immer wieder versucht haben vorne einzusteigen, obwohl alles mit Rollstühlen blockiert war, und wir mussten auf unserer Strecke auch immer wieder Passanten darauf ansprechen, dass sie doch bitte die nächste Tür nutzen sollen, da sie versucht haben immer vorne bei der ersten Tür einzusteigen, obwohl alles belegt war. An der Ziel-Haltestelle angekommen mussten wir, da wir nicht alle in einen Aufzug passten, mehrmals mit dem Aufzug fahren. Es war interessant zu sehen, dass es eigentlich relativ problemlos geklappt hat, mit einer größeren Gruppe in der MVG unterwegs zu sein, wenn man es vorher gut plant und genügend Zeit für die jeweiligen Aufzugsfahrten einplant.
Am deutschen Museum angekommen, wurden wir von zwei Mitarbeitern begrüßt und wir haben Informationen erhalten, dass das deutsche Museum gerade Rollstuhlgerecht umgebaut wurde. Es wurde zum Beispiel direkt am Eingangsbereich, eine Kasse extra für Rollstuhlfahrer umgebaut, diese war unterfahrbar, und für mich auf einer angenehmen Höhe, so dass ich ohne Probleme ein Ticket kaufen konnte. Danach gingen wir alle in Ausstellungsraum, der mit lauter Flugzeugen versehen war. Da erfuhren wir, dass die Flugzeuge extra auf die Podeste gestellt wurden, damit man sich zum Beispiel nicht den Kopf stößt und auch alles besser sehen kann. Wir erfuhren, dass der Raum extra so gestaltet wurde, dass man überall gut mit dem Rollstuhl hindurch fahren kann. Die Informationstafeln sind teilweise unterfahrbar und mit Blindenschrift versehen. Danach gingen wir in den nächsten Ausstellungsraum. Um diesen zu erreichen, mussten wir uns aufteilen, da die Aufzüge nicht groß genug waren, um alle auf einmal zu transportieren. Die Mitarbeiter waren alle sehr freundlich und haben uns ohne Probleme geholfen, so dass wir uns auf mehrere Aufzüge verteilen konnten. Im nächsten Ausstellungsraum angekommen, ging es um den menschlichen Körper. Auch dieser Raum war großzügig gestaltet, so dass wir alle Exponate gut sehen konnten und genügend Platz hatten, um uns gut mit mehreren Rollis in der Ausstellung bewegen zu können. Auch die Schaukästen waren vom Rollstuhl aus gut einzusehen und die Infotafel war wieder unterfahrbar und mit Blindenschrift versehen.
Grundsätzlich waren alle Räume, die wir zu diesem Zeitpunkt sehen konnten, großzügig eingerichtet und gut aus dem Rolli einsehbar und erreichbar. Sie haben beim Umbau wirklich darauf geachtet, dass genügend Platz für Rollifahrer vorhanden ist. Auch die Rampen, Treppen ( diese waren durch haptische Punkte vor dem Treppen gesichert.) und die Türen waren gut geeignet für Rollifahrer. Ich finde. sie haben beim Umbau wirklich tolle Arbeit geleistet und das Personal ist sehr freundlich und geht auf einzelne Bedürfnisse individuell ein. Es war rundum ein schöner Tag mit vielen positiven Erfahrungen. Ich habe den Tag wirklich sehr genossen.
Andreas Berghammer