Liebe Mitglieder, liebe Freunde,
Die sogenannte fünfte Jahreszeit haben wir also hinter uns gebracht. (Wenn man die nächste Verkleidungsorgie im Herbst dazuzählt, hätten wir also in München sechs Jahreszeiten, oder?) Täusche ich mich oder hat der Fasching früher eine größere Rolle gespielt? Im cbf jedenfalls. Da gab es tatsächlich Faschingsbälle in der Pfennigparade mit lustigen Verkleidungen. Dr. Kern und Dr. von Steinsdorff kamen mal als türkische Bauersfrauen – heute gäbe es womöglich ein großes Aneignungsgeschrei.
Noch eine Erinnerung: Zur Zeit des ersten Golfkriegs wurden Faschingsveranstaltungen mit der Begründung abgesagt, in solchen Zeiten könne man nicht feiern. Auch schulfrei entfiel. Der Krieg in der Ukraine und die Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien gäben Anlass genug zur Absage von Vergnügungen, aber nachdem wegen der Pandemie der Karneval schon zweimal ausgefallen ist, will wohl niemand riskieren, diejenigen vor den Kopf zu stoßen, die um jeden Preis lustig sein wollen.
Wir sehen daran, dass die öffentliche Moral sehr biegsam (volatil sagt man heute) ist. Die Fastnacht dient schließlich auch dazu, dass die Menschen Dampf ablassen können. Bevor sich zu viel Druck im Kessel der Volksseele ansammelt und sie überkocht, lassen sich die Regierenden lieber in Veitshöchheim und anderswo gelinde verspotten. So wird das Volk, der große Lümmel, abgelenkt und beruhigt.
Die Königin ist tot, es lebe der König! Wie bald ist doch schon der September da. Weiter zum nächsten Vergnügen. Ach, vorher ist ja noch der 8. März. Da kann man öffentlich die Frauen ehren, ohne dass sich dadurch etwas in der Gesellschaft ändert. Und danach kommen andere Feier- Ge -und Bedenktage. Das Narrenschiff geht niemals unter. In dem Sinne Helau, Alaaf, Narri-Narro, ein Prosit der Gemütlichkeit usw.
Die Clubpost befasst sich diesmal mit unseren Freizeitangeboten, es stellen sich zwei neue Mitarbeiter vor, die unser Team bereichern und zum Thema Sport reichen wir einen Artikel nach über die Insel, das inklusive Freizeitgelände der Pfennigparade. Das Lokal des Monats wird diesmal nicht besucht, unsere Restaurantkritikerin Hanne Kamali ist in Urlaub.
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Ihr / Euer Jürgen Walla
