Liebe Mitglieder, liebe Freunde,
nun dürfen wir also viele Dinge wieder: verreisen, in Lokale gehen, ins Schwimmbad, ins Kino, ins Theater und auch viele Schulen sind wieder offen. Alles natürlich mit Schutz und Abstand – aber immerhin.
Aber wann kommen die zahllosen ungelösten Fragen der Inklusion wieder auf den Tisch? Und an welcher Stelle werden wir die Diskussionen beginnen? Da, wo wir sie im März abgebrochen haben? Oder fangen wir bei vielen Themen vielleicht doch wieder bei null an? Hoffentlich nicht! Denn: die alten Bedarfe sind nicht verschwunden und es sind neue dazugekommen.
Eine Kampagne der Stiftung Pfennigparade plakatiert zurzeit den Spruch „Vergesst uns nicht!“ in München. Es ist der Hilferuf eines in Not geratenen Trägers und eine Spendenaktion. Aber es bringt auch die Gesamtlage der Menschen mit Behinderung während und durch Corona auf den Punkt. Und man könnte es durchaus noch präzisieren: „Vergesst nicht, was Ihr uns – aufgrund der UN-Behindertenrechtskonvention und aufgrund der allgemeinen Menschenrechte – schuldig seid!“. Diese Mahnung geht natürlich an die Politik, aber auch an die Wirtschaft. Denn was werden Kommunen, Geschäftsleute, Gastwirte oder auch Hoteliers in Zukunft sagen, wenn man sie auf die Notwendigkeit von Barrierefreiheit hinweist? Vielleicht so etwas wie: „Aber die Krise war doch so teuer!“.
Ja, die Krise war und ist für Viele teuer. Aber gerade Menschen mit Behinderung wurden hier besonders hart getroffen. Deshalb dürfen sie die Folgen der Krise nicht ausbaden.Denn: Wenn Starke und Privilegierte in einer solchen Situation auf Vorteile verzichten, ist das solidarisch. Wenn dagegen Schwächere unter dem Vorwand der Notlage ihre Nachteile behalten müssen, ist das einfach nur diskriminierend!
Zum Schluss wieder mein Aufruf an Sie/Euch: wenn Euch/Ihnen etwas besonders wichtig ist, dann schreibt/schreiben Sie doch einfach mal etwas darüber für die Clubpost! Wir suchen immer wieder Reportagen, Fotos und Erlebnisse. Schickt/schicken Sie uns einfach eine Mail an
Holger Kiesel. Bleibt/bleiben Sie gesund!
In dieser Ausgabe lädt Sie Michaela Schlereth zur ersten Rolliwanderung nach dem coronabedingten Lockdown ein und unsere neue Mitarbeiterin Julia Riegel stellt sich vor, so dass Sie bei Telefonaten ab Juli mit dem Büro auch die neue Stimme einem Gesicht zuordnen können. Peter Pabst berichtet, wie sich der Arbeitsalltag in den vergangenen Monaten bei uns verändert hat, und Last, but not least entführt Sie Hanne Kamali kulinarisch in mediterrane Gefilde: nach Griechenland.