Liebe Mitglieder, liebe Freunde,

merken Sie was? Beim Thema Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Bereich der Menschen mit Behinderungen tut sich die Politik in Bayern besonders schwer. Das ist natürlich absolut verständlich! Wer will schon für einen großen Ausbruch von Covid 19 in einer Einrichtung verantwortlich sein? Tote hat es ja schon ein paar gegeben.  

Dennoch müssen wir in den kommenden Monaten ganz besonders wachsam sein. Mit dem harmlosen und vermutlich wirklich gut gemeinten Satz „Wir müssen Euch doch schützen! Schließlich gehört Ihr zur ‚Risikogruppe‘!“ kann man – womöglich ganz ohne es zu wollen – die Teilhabe für Menschen mit Behinderung an fast jeder beliebigen Stelle aushebeln und die Inklusion insgesamt im schlimmsten Fall ein gutes Stück zurückdrehen.

Selbstverständlich ist der Gesundheitsschutz gerade oberstes Gebot. Und sich um ältere und kranke Menschen zu sorgen ist ein Zeichen der Empathie und nur allzu verständlich. Aber: nicht ALLE Menschen mit Behinderungen gehören zur Risikogruppe. Und den allermeisten von uns kann man eine abgewogene und vernünftige Entscheidung zum Wohle unserer Gesundheit durchaus zutrauen. Auch das gehört zur Selbstbestimmung. Was aber wiederum nicht heißt, dass nicht im Einzelfall doch jemand anders entscheiden muss (etwa, wenn andere gefährdet werden.). Für so etwas gibt es dann Angehörige oder gesetzliche Betreuer.

Fazit: wenn Lockerungen, dann für (fast) ALLE oder für niemanden! Alles andere kann im Prinzip gut gedacht sein, könnte aber langfristig zu Diskriminierungen führen, die vielleicht nach der Krise nur schwer wieder rückgängig gemacht werden können.

Am Ende wieder mein Appell an Sie/Euch: wenn Euch/Ihnen etwas besonders am Herzen liegt, dann schreibt/schreiben Sie doch einfach mal einen Artikel darüber für die Clubpost! Wir suchen immer wieder Berichte, Bilder und Erzählungen. Schickt/schicken Sie uns einfach eine Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. oder ruft/rufen Sie uns an im Club-Büro unter 089/356 540 74.  

Viel Spaß mit der Clubpost und bei allen Aktivitäten des CBF (die im Moment noch stattfinden) wünscht  

Ihnen/Euch Holger Kiesel. Bleibt/bleiben Sie gesund!

 

In dieser Ausgabe lesen Sie gleich zwei traurige Nachrichten: Zum einen verabschiedet sich die gute Seele unseres Büros, Moni Kremer, nach sieben intensiven Jahren als Mitarbeiterin vom CBF, zum anderen müssen wir das diesjährige Sommerfest absagen. Carin Hermelink beschreibt ein ganz in der Nähe liegendes Ausflugsziel: die Aubinger Lohe. Richard Schaefer fragt sich, warum barrierfrei nicht gleich barrierefrei ist, und Hanne Kamali erkundet Baderampen in und um München. Nachdem wir uns in der Mai-Ausgabe nach dem Vorbild von Boccaccios Decamerone die Zeit der strengen Kontaktbeschränkungen mit dem Erzählen von Geschichten vertrieben haben, möchten wir die Juni-Ausgabe dem Leben mit Corona widmen. Das Virus ist ebenso wenig verschwunden wie die Gefahr einer Ansteckung, und die Entdeckung eines wirksamen Medikaments oder eines Impfstoffs lässt noch auf sich warten. Solange wird sich unser aller Alltag diesem Umstand anpassen  müssen. Den Anfang machen Christiane Maier-Stadtherr mit einem Einblick, was sich für sie verändert hat, Carola Walla mit einem Bericht über einen Friseurbesuch und Wolfgang Vogl mit dem eines Gottesdienstbesuchs.