nun gibt es also für alle Pflegebedürftigen in Bayern, die mindestens Pflegegrad 2 haben, und ihre Angehörigen das sogenannte „Landespflegegeld“. 1000 Euro extra im Jahr vom Freistaat. Schön – und sicher ein Schritt in die richtige Richtung!
Allerdings weiß auch jeder, der pflegt oder schon mal gepflegt hat: Gut 80 Euro pro Monat sind nun wahrlich nicht viel – zumal, wenn dafür NOCH ein Antrag gestellt und wieder Papiere kopiert werden müssen!
Zumal der Zeitpunkt der Wohltat vermutlich alles andere als Zufall ist. Ob solche Geldgeschenke der CSU jedoch ihren Weg aus dem Umfragetief vor der Landtagswahl bahnen werden, darf getrost bezweifelt werden.
Natürlich fehlt es pflegenden Angehörigen an finanzieller Unterstützung – aber es gibt daneben noch zahlreiche andere Schrauben, an denen die Politik in diesem Bereich dringend drehen müsste:
mehr organisatorische und psychologische Unterstützung für Pflegende
größere öffentliche Wertschätzung
weniger Antrags-Bürokratie
mehr Möglichkeiten für Kurzzeit- und Tagespflege
Denn: Kein Geld der Welt kann Zeit, Aufmerksamkeit und Wertschätzung ersetzen! Und: Pflegende entlasten den Staat und die Pflegekassen mit ihrer Arbeit enorm! Das MUSS honoriert werden, auch finanziell, aber eben nicht nur!
Aber vielleicht sind das ja die nächsten Punkte, die die Staatsregierung (oder auch die Bundesregierung – Gesundheitsminister Jens Spahn spricht ja viel von solchen Dingen) angehen will. Nach der nächsten (oder wenigstens irgendeiner) Wahl dann.
Zum Schluss wie immer mein Aufruf an alle Leser: Euch/Ihnen liegt ein Thema besonders am Herzen? Dann schreibt/schreiben Sie doch einfach was darüber für die Clubpost! Wir suchen immer neue Themen, Fotos und Beiträge. Schickt/schicken Sie einfach eine Mail an
Viel Spaß mit der Clubpost und bei den Aktivitäten des CBF wünscht Ihnen/Euch Holger Kiesel
In dieser Ausgabe finden Sie einen Reminder von Wolfgang Vogl zur diesjährigen Mitgliederversammlung und Jürgen Walla lädt zur Ausstellungsführung zur Retrospektive zu Jörg Immendorff. Unsere neue Mitarbeiterin Lieve Leirs stellt sich vor. Christiane Hauck berichtet von der Öffnung der Euthanasieakten durch das Bundesarchiv, Alexander Maier berichtet vom Nikodemusclub und Werner Müller beschäftigt sich mit der im Frühjahr erschienen ADAC-Broschüre „Selbstbestimmt unterwegs“. Hanne Kamali entführt Sie im Oktober in ein garantiert familientaugliches Lokal, und Michaela Schlereth bittet, die nächste Rolliwanderung nach Dachau, die bereits Anfang November stattfindet, schon mal vorzumerken.