es ist ein heikles Thema für Journalisten, aber auch für Behindertenverbände und die etablierten Parteien: Wie soll man sich der AfD gegenüber verhalten?
Eine Veranstaltung in diesem Sommer hat gezeigt, wie es wohl NICHT funktionieren kann: Der Bayerische Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) hatte zu einer Podiumsdiskussion geladen. Vor der Landtagswahl sollten zahlreiche behindertenpolitische Themen besprochen werden – mit Vertretern von allen Parteien, auch von denen, die (noch) nicht im Landtag sitzen. Es war also eigentlich allen Beteiligten klar, dass auch ein AfD-Politiker kommen wird.
Dennoch kam es kurz vor der Veranstaltung zum Eklat: alle anderen Parteien (bis auf die FDP) verfassten eine gemeinsame Erklärung, in der sie ihre Teilnahme an die Bedingung knüpften, dass der Vertreter der AfD wieder ausgeladen wird. Der BBSB lehnte diese Forderung – verständlicherweise – mit Verweis auf seine Verpflichtung zur politischen Neutralität ab. Das Ende vom Lied: Die Veranstaltung fand nicht statt!
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich verstehe den Widerwillen von Politikern, Verbänden und Journalisten, sich mit AfDlern und ihren 'Argumenten' auseinanderzusetzen, durchaus. Aber wem ist damit gedient, wenn nun gar nicht mehr diskutiert wird? Letztlich wohl nur der AfD. Sie kann sich nun wieder zum Opfer stilisieren – weil ihr die anderen Parteien ohne Not einen Grund dazu geliefert haben!
Das Verhalten vieler Politiker, Journalisten und Verbandsvertreter wirkt ein wenig so, als hätten sie selbst kein rechtes Vertrauen in die argumentative Kraft der parlamentarischen Demokratie! Wie sollten dann aber die Bürger dieses Vertrauen haben bzw. zurückgewinnen? Wir brauchen also alle ein wenig mehr Mut zur Auseinandersetzung mit der AfD!
Zum Schluss wieder mein Aufruf an Sie/Euch: wenn Euch/Ihnen ein Thema besonders am Herzen liegt, dann schreibt/schreiben Sie doch einfach was darüber für die Clubpost! Wir freuen uns immer über neue Themen, Fotos oder Geschichten. Schickt/schicken Sie uns einfach eine Mail an
In dieser Ausgabe berichtet die stellvertretende Vorsitzende des Behindertenbeirats München, Cornelia von Pappenheim, über die Eröffnung der Fotoausstellung Mensch, Arbeit, Handicap, Monika Kremer stellt das Ehepaar Wich, häufige Gäste unseres cbf-Appartements, vor und Songard Krauß schreibt über unseren Busrolliausflug nach Kelheim/Kloster Weltenburg. Unsere Rolliwanderung im September führt nach Garmisch-Partenkirchen. Michaela Schlereth lädt Sie dazu ein. Hanne Kamali empfiehlt zwei Lokale, in denen man ausgezeichnet bayerisch essen kann und von den natürlich wie immer aufgelisteten Terminen möchten wir Ihnen schon mal die diesjährige Mitgliederversammlung am Freitag, den 12. Oktober 2018 nahelegen, die uns besonders am Herzen liegt, da dieses Jahr wieder Vorstandswahlen anstehen!
Viel Spaß mit der Clubpost und bei den Aktivitäten des CBF wünscht Ihnen/Euch Holger Kiesel