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Also, die für das Regime waren, haben Blut-und-Boden-Bilder gemalt. Und die dagegen waren, malten Bilder, die als „entartet“ verdammt wurden, dafür kamen sie dann, als der Hitlerfaschismus besiegt war, wenigstens im Westen, ganz groß raus. Nolde durfte ja nicht malen, also musste er in die Innere Emigration. Aber in der Nachkriegszeit hatten seine Bilder Konjunktur, und wie.  

So stellt man sich das vor. Ganz so einfach war es nicht. Dass Nolde zum Beispiel ein glühender Anhänger der Nationalsozialisten war, hat er später nicht an die große Glocke gehängt, ist aber so.

Bei Bildern von Adolf Ziegler, dem „Meister des Deutschen Schamhaars“ ist die Sache eindeutig, er war Staatskünstler, Präsident der Reichskammer der Bildenden Künste und leitete die Ausstellung „Entartete Kunst“. Es gibt aber andere Künstler, z.B. Georg Kolbe, der kein Nazi war, dessen Werke aber oft für Nazi-Kunst gehalten werden.

Die Pinakothek der Moderne hat Bilder aus dieser Zeit in einem Saal zusammengestellt, sie reichen von als „entartet“ diffamierten Malern über solche der inneren Emigration, traditionelle Landschaftsmaler der Münchner Schule bis zu Künstlern der „Neuen Sachlichkeit“, die sich aktiv in den Dienst der Nazipropaganda gestellt haben.

Wir wollen uns diese Werke ansehen und überprüfen, ob man einen bestimmten Malstil mit einer politischen Auffassung gleichsetzen kann, ob es Möglichkeiten gab, auch unter der NS-Diktatur seinen eigenen künstlerischen Weg zu gehen und sich nicht dem Regime zu unterwerfen, und überhaupt unseren Blick für die Ambivalenzen und Paradoxien der Kunst unter der Diktatur schärfen.  

Wir treffen uns am Samstag, den 21.10.2017 um 11Uhr in der Eingangshalle der Pinakothek der Moderne. Außer dem Eintritt fürs Museum entstehen keine Kosten. Teilnahme bitte im cbf-Büro anmelden.

Jürgen Walla