Liebe Mitglieder, liebe Freunde,

bald beginnt die Schule wieder. In diesem Zusammenhang hat bereits vor einigen Wochen eine Meldung aufhorchen lassen: "Die Schülerzahlen in Deutschland werden bis 2025 erheblich steigen!"
Damit hatten sie nicht gerechnet, die Glaskugel-Propheten in den Kultusministerien! Und nun?
Im Grunde könnte das eine rundum gute Nachricht sein: Endlich werden wieder mehr Kinder geboren (denn es sind durchaus nicht allein die Flüchtlingskinder, die die Klassenzimmer füllen werden!), arbeitslose Lehrer finden wieder einen Job, kleine Schulen müssen nicht schließen (oder machen vielleicht sogar wieder auf?)!
Könnte so kommen – wenn da nicht der allgegenwärtige angebliche Sparzwang wäre! Trotz des ständigen Geredes von Steuerüberschüssen fehlt immer irgendwie Geld – gerade im Bildungsbereich!

Deshalb dürfte die Nachricht von den steigenden Schülerzahlen besonders bei den Eltern von Kindern mit Behinderung durchaus nicht nur Freude auslösen. Denn: die Rahmenbedingungen für die Inklusion von Kindern mit Handicap könnten sich durch die prognostizierte Entwicklung eher noch verschlechtern (und sie sind jetzt schon oft alles andere als optimal!).
Was, wenn die Klassen bald wieder größer werden? Wenn der beinahe unvermeidlich wachsende Lehrermangel nicht schnell genug ausgeglichen werden kann? Wird (gerade die bayerische) Politik dann die Chance nutzen, um zu verkünden, dass wir uns Inklusion in solchen Zeiten leider nicht mehr leisten können? Oder gar, um zu behaupten, sie habe ja sowieso nie so recht funktioniert und sei nur ein bedauerlicher Irrweg gewesen?
Oder werden die Verantwortlichen in den Kultusministerien unseres Landes wider Erwarten doch die Gelegenheit ergreifen, um mal kräftig in Bildung – und damit in unsere Zukunft – zu investieren?
Man wird sehen. Vielleicht sollten wir in den kommenden Jahren einfach auf Vorhersagen zu den Schülerzahlen (die dann am Ende doch nicht stimmen) verzichten – frei nach dem Motto von Karl Valentin: "Prognosen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen!".
In dieser Ausgabe lädt Sie Michaela Schlereth zur ersten Rollstuhlwanderung nach der Sommerpause ein, Monika Burger hält einen feinen Ausflugstipp zu Schloss Lustheim bereit und Wolfgang Vogl sinniert über ziemlich beste Omas.

Viel Spaß mit der Clubpost und bei den Aktivitäten des CBF wünscht Ihnen/Euch

Holger Kiesel