Bei unserem Nachtreffen im Dezember 2016, anlässlich unserer schönen Havelfahrt kam der Vorschlag von unseren Organisator Peter eventuell eine Reise 2017 nach Italien zu unternehmen. 2 Termine standen zur Wahl, wir entschieden uns für das Datum 19. -28. Mai.
Lido di Spina
19.Mai
Unser erster Urlaubstag begann schon aufregend. Ein Mitglied unserer Gruppe vermisste beim Einladen ihr Ladegerät für ihren E-Rolli. Ein Hausmeister mit Wohnungsschlüssel und ein Taxi konnten das Problem beheben. In Krün wartete Volker, der Assistent von Basti, auf uns und somit konnte die Reise beginnen. Italien, wir kommen! Damit wir nicht allzu geschwächt werden, haben wir auch eine Rast eingelegt, es gab Butterbrezen, Fleischpflanzerl, kleine Schnitzel und Tomaten, Obst, Kaffee, etwas Bewegung und viel Vorfreude.
In Lido di Spina angekommen, erwartete uns ein sehr verlockender Pool am Ressort Michelangelo. Einige wären am liebsten gleich eingetaucht in das kühle Nass. Aber zuerst einmal mussten die Autos ausgeladen sein, dann die Appartements zugeteilt und jeder seinen Koffer bekommen. Das Hauspersonal verteilte noch zusätzliche Betttücher und Decken. Ein großes Bett mit einer gemeinsamen Decke, so viel Nähe wollte nicht jeder. Wie sieht dein Zimmer aus, hast du schon ausgepackt, willst du noch eine zweite Wolldecke? Plötzlich zeigte die Uhr schon 18:30. Das Restaurant von Michelangelo hatte einen langen Tisch für uns eingedeckt. Die Speisekarten waren in Italienisch und Deutsch, so gab es keine Schwierigkeiten bei der Bestellung. Der Abend dauerte nicht allzu lange, da die Meisten schon früh aufgestanden sind, denn das Treffen in der Jofi 12 war um 8.00 Uhr angesetzt. Für das erste Frühstück hatte Peter Proviant aus München dabei, es war wirklich reichlich.
20.Mai
Dieser Tag war zum Entspannen eingeplant. Das bedeutete, auszuschlafen und gemütlich das Frühstück zu genießen, dann Treffen zur Besprechung. Wer möchte oder braucht noch etwas, wer fährt mit Peter einkaufen? Es wurde ein voller Wagen, fast alle Wünsche wurden erfüllt. Später kam die Frage: Wer möchte mit an den Hafen fahren, mit dem Zusatz, da ist heute Markt? Keine Überlegung war nötig, alle Hände gingen hoch. Es wurden einheimische Produkte angeboten, ein Glas mit Feigenmarmelade und Risotto Reis fanden neue Besitzer. Wir spazierten bis zum Ende der Mole und ein Gruppenbild hielt diesen schönen Nachmittag fest. Ein Eisbecher oder ein Cappuccino, vielleicht ein kleines Kuchenstück? Das geht schon, es sind noch Stunden bis zum Abendessen. Zurück ins Hotel, ab in den Pool oder etwas ruhen, evtl. einen Campari - und dann ab zum Abendessen.
21.Mai
Es verspricht wieder ein herrlicher Tag zu werden. Frühstück mit frischen Semmeln, Olivenbrot, Spiegeleier und Saft - es ist ja Sonntag. Für den Nachmittag hat Julian, ein Praktikant, einen Ausflug mit einem Boot in das Po-Delta geplant. Mit vereinten Kräften meisterten wir den Zustieg für unsere Rollstuhlfahrer. Wir bewunderten die Fangmetoden für Aale, sahen Reiher und Kormorane. Volker betätigte sich als Dolmetscher, so erfuhren wir viel über die Tierwelt und das Ökosystem des Po-Delta. Hans fing unter viel Anfeuerung mit einem Kescher einen fliegenden Fisch, nach Begutachtung und Foto durfte er zurück ins Wasser. Bei einem Abendessen in der "Azienda Agrituristica Tenuta Augusta“ wurden wir verwöhnt. Schlemmen auf Italienisch, meine Muscheln waren „m“.
22. Mai
Heute waren wir in Ferrara mit Stadtführung. Eine Dame des Touristikbüros hat uns viel über die Geschichte der Stadt erzählt. Der Jüdische Stadtteil mit seinen schmalen Gassen und wunderschönen Balkonen, alle mit Blumen geschmückt, sind sehr romantisch. Es stand uns auch freie Zeit zur Verfügung. Nach der Informationsflut über Ferrara war eine Ruhepause im Schatten genau richtig. Das Abendessen war in Ferrara, in einem Lokal mit Namen Leon d´Oro. Für unsere doch 17 Personen starke Gruppe wurden schnell Tische gerückt und es wurde ein wunderschöner Abend. PS: In Italien muss lt. Gesetz jedes Lokal eine für Rollstuhlfahrer erreichbare Toilette besitzen. Dieses Gesetz sollte es auch bei uns geben!
23.Mai
Dieser Tag ist fürs Faulenzen vorgesehen. Für manchen heißt das ausschlafen oder eine Runde im Pool schwimmen oder Ansichtskarten scheiben oder: Strand! Das Meer mit blauem Himmel, welch ein Anblick! Das Ressort Michelangelo hat einen eigenen Strandabschnitt mit Liegen und Sonnenschirmen für seine Gäste, perfekt. Zum Abendessen im Hotel fanden wir wieder zusammen.
24.Mai
Heute war für mich ein besonderer Tag, mein Geburtstag. Von allen bekam ich ein zweistimmig gesungenes Ständchen. Zu meiner Überraschung sogar ein Geschenk, eine Reproduktion eines Stadtplans, das Ferrara im Jahre 1747 zeigt. Verpackt in einer runden Röhre plus Holzleisten, die nach Montage einen Bilderrahmen ergeben. Eine Spezialität aus Ferrara, eine Schokoladensünde von der Pasticceria „Leon d´Oro“, lag auch dabei. Am Nachmittag war ein Ausflug nach Comacchio geplant. Ein sehr altes Städtchen. Viele Kanäle bestimmen den Charme des Ortes. Ein Eisbecher, ein Glas Wein, ein Cappuccino in der Bar Ragmo mit Blick auf einen der Kanäle, unsere Seele baumelte... Abends noch ein Abstecher ins Augusta, hungrig soll man nicht schlafen gehen. Wie viele perfekte Tage hat dieser Urlaub denn zu bieten!
25.Mai
Helga kennt Ravenna, unser heutiges Ziel. Sie hat sich bereit erklärt, uns die Mosaiken in der Kirche zu erklären und hat vorab sich dazu Notizen gemacht. Wir waren begeistert von ihrem Vortrag, Ravenna könnte sie als Stadtführerin einstellen! Die Stadt ist eine Reise wert. Das haben wir an den vielen weiteren Touristen und Schulklassen gemerkt. Zurückgekehrt wurden wir vom Personal im Michelangelo mit einem Vorspeisenbüffet erwartet. Sie haben sich gefreut, als wir gekommen sind und manch einer von uns, wenn er es nicht mehr weit zum Bett hatte.
26.Mai
Vormittag Ausruhen und am Nachmittag ein Weingut mit Probe, so war der Vorschlag von Peter. Einige wollten lieber an das Meer oder am Pool bleiben, Peter akzeptierte dies. Am späten Nachmittag kam ein Anruf vom Peter, wir sind bereits in einem Spezialitäten-Restaurant, bitte nachkommen.
Das Lokal ist bekannt für Aalgerichte, einige von uns bestellten den gegrillten Aal. Ich entschied mich für das Steak, eine gute Wahl! Die Dolce, die Nachspeisen, waren ein Traum. In einen Foto habe ich die Sünde festgehalten.
27. Mai
Morgen geht es zurück nach Hause, darum noch einmal an den Strand, noch einmal in die Eisdiele und dann Kofferpacken, evtl. eine Runde im Pool, einen letzten Campari und ein letztes Abendessen mit viel Lachen und etwas Abschiedstrauer, auch auf Seiten des Personals.
28.Mai
Das Frühstück wurde kurz gehalten, es wurden Brote für die Fahrt geschmiert, die Thermoskannen gefüllt, Koffer, Taschen und Hilfsmittel in den Wagen verstaut sowie dem Pool zum Abschied „winke -winke“ gemacht. Das Personal von Michelangelo, vor allem die Bedienung im Restaurant, kam zu unserer Abreise zu den Bussen, um sich persönlich von uns zu verabschieden. Wir haben uns in dieser Anlage sehr wohl gefühlt und gut umsorgt.
Nach kurzen Pausen, weil viel Rückreiseverkehr war, sind wir erst um ca. 19.20Uhr beim CBF angekommen. Wir wurden schon freudig von den Familienangehörigen erwartet. Erlaubt war, eine Spur traurig zu sein, weil die schönen erholsamen Tage, im sonnigen Italien vorbei waren.
Im Namen der Gruppe möchte ich mich bei allen, besonders beim Peter und beim CBF bedanken, die uns so tolle Reisen ermöglichen. Auch dem Julian, dem Hans, der Annerose, dem Volker und dem Timo ein herzliches Dankeschön für die große Unterstützung. Es ist mit Sicherheit eine umfangreiche Aufgabe, solche Reisen zu organisieren und für alle Teilnehmer die Verantwortung zu übernehmen.
Pst, nicht weitersagen: Peter plant für den Herbst eine Reise nach Südtirol.
Songard Krauß
Der CBF fuhr an den Lido di Spina
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