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Die diesjährige Mitgliederversammlung des CBF München und Region

Mitgliederversammlungen sind für sich gesehen im Leben eines Vereins nichts Besonderes: als vom Gesetzgeber vorgesehenes Organ tritt die Mitgliederversammlung in regelmäßigen Abständen zusammen, entscheidet über für den Verein grundlegende Fragen und stellt eine wichtige Rückkoppelung für den Vorstand dar, dessen Arbeit durch die Mitgliederversammlung kontrolliert, gelenkt und bestätigt wird. So sind auch die Mitgliederversammlungen bei uns – abgesehen von den eben erwähnten Gesichtspunkten – bislang wenig spektakulär gewesen.

Diesmal jedoch verhielt es sich anders: Nach reiflicher Überlegung und einem sachlichen Gespräch kam der bisherige Vorstand zu dem Ergebnis, dass im Interesse einer weiterhin effizienten Behindertenarbeit, aber auch der Mitglieder an einer optimierten Betreuung, eine Trennung des bisherigen CBF e.V. München und Region in einen Münchner und einen Germeringer Teil wünschenswert ist und daher umgesetzt werden soll. Um diese Entscheidung nachvollziehen zu können, muss man einige Jahre in der Vereinsgeschichte zurückblicken: damals stieß Herrmann Sickinger zu uns und baute im Zuge seines Engagements für die Behindertenarbeit und für unseren Verein immer mehr Aktivitäten in Germering auf oder aus. Die Anzahl der Projekte ist zu groß, um abschließend aufgezählt zu werden; lediglich exemplarisch seien daher erwähnt: das Reiseprogramm „Raus aus dem Haus“, das mit seinen Tagesund Wochenfahrten auch behinderten Menschen ermöglicht, dem Alltag zu entkommen, die neu gegründete Gruppe „ChronischBehindertenFighter“, die sich an junge Menschen mit und ohne Behinderung richtet oder die Kreativgruppe, die dieses Jahr bereits zum dritten Mal zur Kunstausstellung nach Burg Lengenfeld eingeladen wurde.

So erfreulich diese Entwicklung auch ist – und vom Ausmass der Germeringer Erfolgsgeschichte konnten sich alle bei der Fünf-Jahr-Feier der Germeringer Abteilung des CBF und gleichzeitigen Einweihung neuer Büroräume in der Planegger Straße im letzten Oktober überzeugen –, so anspruchsvoll und komplex wurden die Anforderungen, die unterschiedlichen Aktivitäten in München und Germering zu koordinieren und weiterzuentwickeln. Dazu kam im November letzten Jahres wie aus heiterem Himmel eine ernsthafte, aber zwischenzeitlich gottlob überwundene Erkrankung von Herrn Sickinger, die zu einem kaum zu füllenden Vakuum gerade im Hinblick auf die Germeringer Aktivitäten führte. Diese Notsituation machte allen überdeutlich, dass die weitere erfolgreiche Arbeit in München und Germering nur fortgeführt werden kann, wenn Entscheidungsprozesse verkürzt und flexibler ausgestaltet werden. Dafür hielt und hält der damalige Vorstand die oben angesprochene Trennung für notwendig. Nachdem dieser Entschluss gefasst war, ging es an die Umsetzung: in technischer Hinsicht handelte es sich um eine Abspaltung zur Neugründung (d.h. die Germeringer Abteilung spaltete sich vom bisherigen Verein ab und gründete dabei gleichzeitig einen neuen Verein), so dass die Erstellung eines Spaltungsplans erforderlich war. Nach Abstimmung dieses Spaltungsplans mit dem Notar und anschließender notarieller Beurkundung konnte der Plan der Mitgliederversammlung am 8. Juni zur Abstimmung vorgelegt werden, denn der Gesetzgeber verlangt für diese wichtige Entscheidung im Leben eines Vereins eine Zustimmung von drei Vierteln aller anwesenden Mitglieder in der Mitgliederversammlung. Frau Dr. Leitner erläuterte vor der Abstimmung nochmals die Beweggründe für diesen Schritt und zeigte auf, welche Auswirkungen die Spaltung für den CBF, aber auch die einzelnen Mitglieder haben wird, wobei auch die zukünftige Zusammenarbeit der beiden Vereine erörtert wurde. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass die Mitgliederversammlung anschließend einstimmig den Spaltungsplan beschloss. Dies war nicht nur die Geburtsstunde des durch den Spaltungsplan neu gegründeten CBF Germering e.V., sondern auch der Anfang einer sicherlich fruchtbaren Zusammenarbeit beider Vereine.

Wolfgang Vogl